Stone Protectors sprang 1993 auf den Erfolg der Ninja Turtles auf und wurde als TV-Serie in 13 Episoden veröffentlicht. Es folgten eine Comicreihe, Actionfiguren, ein Brettspiel und eine Videospielveröffentlichung für den Super Nintendo. Eine Mega Drive-Version wurde ebenfalls entwickelt, blieb jedoch unveröffentlicht. Im März 2022 brachte Piko Interactive die Mega Drive-Version heraus, 29 Jahre nach deren Fertigstellung.
Fakten
Entwickler/Herausgeber: Eurocom/Kemco, Piko Interactive
Plattformen: Sega Mega Drive/Genesis, Super Nintendo Entertainment System
Release: ~06. März 2022
Genre: Beat´em Up
Spieleranzahl: 1-2 Co-op
Stone Protectors, Mega Drive-Version aus dem Hause Piko Interactive
Entwicklung
Stone Protectors war eine kurzlebige Trickfilmserie, die 1993 in 13 Episoden im US-Fernsehen ausgestrahlt wurde. In Zuge dessen wurden viele Fanartikel produziert, aber auch ein Spiel für den Super Nintendo, das in den USA und auf dem Super Famicom in Japan erschien. Während Kemco als Herausgeber für die Super Nintendo-Version von Stone Protectors fungierte, sollte Vic Tokai die gestrichene Mega Drive-Version herausbringen. Diese Version wurde erstmals im Jahre 2010 auf der Website nesplayer.com an die Öffentlichkeit gebracht. Am 02. März 2021 ging eine Kickstarter-Kampagne ins Rennen, die am darauffolgenden 01. April mit 33,557 US$ erfolgreich finanziert zu Ende ging. Danach wurden die neu aufgelegte SNES-Version wie auch die Mega Drive-Version zu je 60,00 US$ im Online Shop von Piko Interactive angeboten. Zwischenzeitlich gab es unverschuldete Lieferrückstände, da viele Materialien, darunter auch die DVD-Sets, die Teil der Kickstarter-Kampagne waren, verloren gingen und zwei Wochen am Hafen festhingen. Auch für die DVD-Veröffentlichung haben Piko Interactive die höchstmögliche Qualität aufgebracht.
Die Mega Drive-Version wurde von Dave Looker, Ashley Finney und Tim Swann programmiert. Das Grafik- und Animationsteam bestand aus Mat Sneap, Colin Garratt, Matt Dixon, Nigel Bentley und Andy Bee. Zusätzliche Animationen wurden von Simon Garrigan beigesteuert, Steve Duckworth hat den Soundtrack komponiert und für die Gütesicherung war Mark Hetherington zuständig. Piko Interactive haben für ihre Veröffentlichtung im Jahre 2022 einige Bugs behoben, ein neues Cover präsentiert und dem Spiel ein kleines Poster beigefügt.
Geschichte & Spielmechanik
In einer fernen Galaxie wird der Kristallpalast von Mythrandir durch die Horden des bösen Zok belagert, einem Troll, für dessen Schergen es kein Problem ist, die Wachen der guten Prinzessin Opal zu überwältigen. Die reptiloiden Saurians, die Handlanger Zok´s, haben die Verteidigung des Palastes durchbrochen und das innere Heiligtum infiltiert, wo sich der Great Crystal befindet, den Zok an sich reißen will. So wäre das Land Mythrandir für immer in seinen schleimigen Händen gefangen! Prinzessin Opal findet einen Weg, den Great Crystal in eine andere Dimension zu entsenden, doch Zok ist schneller und greift sich den Black Onyx, einen Teil des Great Crystal, während dieser durch die Lüfte fliegt. Die anderen fünf Teile landen glücklicherweise auf.. der Erde! Genauer gesagt in Seattle, der Hauptstadt des Grunge, wo gerade der Gig einer Band im Rock´n Roll Club stattfindet. Als die restlichen fünf Teile des Great Crystals dort ankommen, verwandeln sie die Bandmitglieder in die STONE PROTECTORS! Als Rock´n Roll-Trolle verfügen sie über starke Kampftechniken und hammerharte, musikalische Fähigkeiten. Unterdessen hat Zok sich den Kristallpalast zu seinem eigenen Thronsaal umgebaut. Die Prinzessin steht aber bereits in Kontakt zur Troll-Band, denen sie während ihres Abenteuers, in dem es um alles geht, mit hilfreichen Tips versorgt. Die Stone Protectors rocken sich durch ganz Mythrandir, um ´Lord´ Zok mächtig eins überzubraten!
Das Abenteuer lässt sich allein oder zu zweit bewältigen. Dabei kann ein Einzelspieler auch mit einem zweiten Charakter an seiner Seite spielen, der vom Computer gesteuert wird. Dazu gibt es einen Tournament-Modus für zwei Spieler, der als Übungsmodus gedacht ist. In den Optionen lassen sich unter anderem auch der Schwierigkeitsgrad (1-leicht bis 5-schwer) einstellen und unter ´Hostility´ kann man entscheiden, ob sich beide Mitspieler gegenseitig treffen können oder nicht.
Wiederspielenswert wird das Spiel durch die fünf verschiedenen Figuren, zwischen denen man frei wählen kann. Jeder Troll hat seine eigenen Spezialangriffe und einen ´Musikangriff´, durch den sich in brenzligen Situationen viele Saurians ausschalten lassen. Cornelius the Samurai ist der Frontmann der Band, der mit japanischen Kampftechniken aufwartet. Chester the Wrestler ist, wie sein Name schon sagt, mit starken Wrestling-Moves ausgestattet. Maxwell the Accelerator ist der Gitarrist, der außerdem auf Rollschuhen durch das Spiel bladet und dadurch zu einer besonderen Figur wird. Angus the Soldier ist Keyboarder und Pyrotechniker, der außerdem gern mit allen möglichen Waffen durch die Gegend ballert. Zu guter Letzt gibt es Clifford, den Drummer der Truppe, der sich seine Kenntnisse als Bergsteiger zunutze macht. Die Zahl an Standardangriffen ist etwas größer, so kann man alle drei Tasten (A+B+C) auf verschiedene Weise kombinieren und auch Angriffe aus der Luft heraus starten. Man kann Gegner schlagen, treten, durch die Luft werfen und mit Spezialangriffen traktieren, doch es finden sich auch Gegenstände wie Flammenwerfer in den Leveln, die sich sinnvoll gegen die Saurians einsetzen lassen. Oft sind diese versteckt oder werden von Gegnern fallengelassen. Wie in jedem guten Brawler finden sich auf dem Spielbildschirm der Punktestand, die Energieanzeigen der eigenen Figuren und der Gegner sowie die Anzahl verbleibender Leben. Im 2-Spieler-Modus kann man seine Lebensenergie mit seinem Mitspieler über den Pausebildschirm teilen. Jeder Stone Protector, doch auch alle Gegner haben gewisse Stärken und Schwächen, die sich mit der Zeit herausfinden lassen.
Die Grafik präsentiert sich im Comic-Stil mit richtig guten, farbintensiven Hintergründen und zwar wenigen, doch lustig anzusehenden Gegnern, unter denen sich, wie die Helden selbst welche sind, Troll-Punker, aber auch Dinosaurier (mit Punk-Frisuren) befinden. Gegen Ende eines jeden Levels kann ein Extraleben gewonnen werden, wenn man innerhalb der Level genügend Edelsteine einsammelt, die sich in Kisten oder bei Gegnern verstecken. Unter jenen Bad Guys gibt es auch kleine Diebe, die versuchen werden, die Edelsteine zu greifen und abzuhauen, bevor ein Stone Protector ihn sich schnappen kann. Die Musik setzt sich aus weichen Drum´n Bass-Tönen zusammen, die von 80er Synthesizern und 90er-Beats unterstützt werden.
Gordman´s Meinung
Nicht übel! Stone Protectors erschien in den 90ern als TV-Serie im Zuge des Erfolges der Ninja Turtles und macht als Videospiel auf jeden Fall Spaß. Mir gefallen die Hintergründe sehr gut und auch, dass es gleich fünf spielbare Charaktere gibt. Mit einem computergesteuerten Partner an der eigenen Seite zu spielen ist ein Witz, weil dieser fast nur kassiert und spätestens im zweiten Level Game Over geht. Schade, denn die Idee war gut. Die Gegnervielfalt ist zwar sehr gering, doch dafür witzig anzusehen. Die Zwischensequenzen gefallen mir ebenso richtig gut, auch wenn die Story etwas abgedreht ist, doch das ist sie bei den Ninja Turtles oder den Biker Mice genauso. Seit meiner Kindheit schon habe ich Probleme, die sogenannten fließenden Bewegungen bei Kampfspielen durchzuführen. Das gelingt mir nur sehr selten, doch diese Bewegungen gibt es bei den Spezialangriffen der Stone Protectors wieder und hat mir deshalb eine Menge Spaß geraubt. Jemand anderes mag da sehr viel besser sein als ich. Positiv ist aber, dass man genügend Extraleben im Spiel bekommen kann und auch die Anzahl an Gegnern überschaubar bleibt. Bei Streets of Rage kommen in späteren Leveln Gegner vor, welche zuvor bereits als Bossgegner auftauchten. Dadurch ziehen sich einige Level bei Streets of Rage sehr in die Länge und man glaubt den Endboss nie zu erreichen, was bei Stone Protectors nicht so ist. Die Zahl an Leveln ist ebenfalls überschaubar. Wie in jedem Beat´em Up ist auch Stone Protectors sicher am meisten zu genießen, wenn man es zu zweit zockt. Toll, wie Eli Galindo es wieder geschafft hat, ein längst verloren geglaubtes Spiel doch noch zu herauszubringen! Zum Spielende kann ich nur sagen, dass es sich lohnt, das Spiel in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden zu beenden. Stone Protectors ist sicher kein Final Fight und auch kein Streets of Rage, aber dennoch cool. Wer unsicher ist, kann sich ja mal ein paar Minuten vom Spiel im Internet ansehen. Ich konnte keinerlei Bugs entdecken.
Erhältlichkeit
Stone Protectors ist im Online Shop von Piko Interactive erhältlich, solange Piko das Spiel anbietet. Möglicherweise bieten auch andere Internetshops das Spiel an, weshalb es sich lohnt, Ausschau zu halten.
Links
- Stone Protectors bei Piko bestellen: pikointeractive.com
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