Wer kennt ihn nicht: Hook, den furchtbaren König aller Piraten! Die Geschichte um Peter Pan und Hook ist weltbekannt. Neben dem berühmten Film mit Robin Williams und Dustin Hoffman, der im Dezember 1991 in die Kinos kam und unglaubliche Erfolge verbuchen konnte, wurden auch viele Videospiele zu diesem Film veröffentlicht. Allerdings blieb den Master System-Fans ein Release vorenthalten. Doch ein Programmierer von Spidersoft, Matt Taylor, hat die ROM des Spiels schon zwischen 1996 und 1997 veröffentlicht.

Fakten

Entwickler/Herausgeber: Spidersoft/Sony Imagesoft
Plattform: Sega Master System
Release: Prototyp
Genre: Jump´n Run
Spieleranzahl: 1


Entwicklung

Entwickelt wurde Hook von Spidersoft unter der Leitung von Sony Imagesoft. Das Spiel wurde als side-scrolling Jump´n Run auf allen denkbaren Plattformen von Sega und Nintendo zwischen 1991 und 1993 veröffentlicht. Ukiyotei war ursprünglich für das Design und die Programmierung der Super NES-Version verantwortlich. Core Design und Spidersoft portierten Hook später für die Sega-Plattformen. Als Executive Producer für die Master System-Version wurde Olaf Olafsson verpflichtet. Unterstützt wurde er dabei von Allan Becker und Brian Wiklem. Das Spiel wurde von grundauf neu programmiert, da kein Source Code der Mega Drive-Version vorhanden war. In 5 Monaten war das Spiel fertig, nachdem sämtliche Animationen und Level neu geschrieben wurden. Hook wäre das dritte Spiel von Sony Imagesoft als Publisher gewesen, vorgesehen war es für den US-Markt. Die beiden Sony-Titel, die auf dem Master System offiziell erschienen, sind Bram Stoker´s Dracula und Sensible Soccer. Erscheinungsdatum für Hook wäre im Jahre 1992 gewesen.

Gameplay

Die Geschichte des Spiels beginnt mit Peter und seinen Kindern Jack und Maggie, wie sie vor ihrem Haus stehen und den Nachthimmel betrachten, der vom Mond erhellt wird. Immer wieder erzählen sie von der Geschichte Peter Pan´s, bis Peter selbst genug davon hat und Jack und Maggie schlafen schickt. Kurz darauf sehen wir ein Schiff am Mond entlang fliegen. Tinkerbell erscheint vor Peter und gibt ihm zu verstehen, dass Captain Hook soeben Jack und Maggie entführt habe. Peter kann ihr kaum folgen und wird von Tinkerbell ins Nimmerland gebracht. Eine wirklich tolle Einleitung. Das Spiel basiert, wie der Kinofilm, auf die Ereignisse nach dem "Peter Pan"-Roman von J.M. Barrie.
Es gibt insgesamt 9 Level, die durch Wälder, Höhlen und Gebirgen führen, bis man schließlich das Schiff von Hook erreicht. Eine Übersicht dazu bietet eine World Map, die zwischen den Leveln angezeigt wird. Die 8 bit-Umsetzung ist grafisch gut gelungen, auch wenn bei vielen Hintergründen und Animationen deutliche Abstriche zu machen sind. Denn immerhin ist Nimmerland das Szenario dieser Story, und da spielt die Optik eine sehr wichtige Rolle. Gerade in den Wäldern sehen die Hintergründe teilweise sehr schwach aus. Wasseroberflächen sind nicht animiert. Der Wasserfall in Level 4 dagegen schon, was aber schon nach Sekunden stark die Augen beansprucht. Die Vordergründe sind dafür stark, besonders Bäume, Holz und Gesteinsböden. Diese zwei unterschiedlichen Aufmachungen harmonieren nicht miteinander.
Musikalisch sind ein paar gute Tracks geboten. Auch wenn sie sich wiederholen, sind sie trotzdem sehr angenehm zu hören. Das Spiel ist allgemein auch nicht sehr schwer und Optionen sind (leider) nicht verfügbar.


Zum Spiel selbst: Peter kann sein Messer schwingen und springen. Nimmerland ist eine Welt der Fantasie, und Peters Sprünge gleichen in etwa denen von Neil Armstrong auf dem Mond. Die Angriffe mit dem Messer bedürfen ein gewisses Timing. Alles in allem hinterlässt der erste Eindruck, dass es sich um eine sehr schwerfällige Steuerung handelt. Dem ist allerdings nicht so und schon nach kurzer Zeit gewöhnt man sich daran. Dann macht es auch großen Spaß. Peter kann auch schwimmen, allerdings sieht sein Schwimmstil sehr eigenartig aus. Er kann auch nicht aus dem Wasser springen. Ohne die Hilfe einer Plattform, mit deren Hilfe er aus dem Wasser laufen kann, kommt er also nicht wieder heraus. Ein sehr wichtiger Teil der Steuerung ist das Fliegen: Tinkerbell (im Spiel selbst unter dem Namen "Tink" unterwegs) schwebt an wichtigen Punkten und verteilt Feenstaub. Peter muss sich bestäuben lassen, damit er für eine bestimmte Zeit fliegen kann. Ein Balken auf der oberen Bildschirmhälfte dient dazu als Übersicht. Ohne diese Fähigkeit geht es nicht im Spiel und viele Plattformen lassen sich nur so erreichen. Überall in den Leveln sind Items verstreut. Dinge wie Äpfel füllen die Lebensanzeige wieder auf, Schwerter lassen Peter Schüsse abfeuern. Auch Extraleben sind zu finden. Blätter erweitern Peters Lebensenergie, wird allerdings ein Continue aktiviert, sind alle gesammelten Blätter wieder weg.
Punkte gibt es zu sammeln und ein Timer läuft ab. Diesen gilt es im Auge zu behalten, denn man hat oft nur wenige Minuten Zeit. Die Gegner im Spiel sind größtenteils Piraten, aber auch Fledermausartige Wesen erscheinen. In jedem Level wartet ein kleiner Bossgegner (z.B. Rufio), den es erst zu überwinden gilt, bevor das Ende des Levels erreicht werden kann. Meistens findet man auch gleich ein weiteres Mitglied der Lost Boys. Und natürlich wartet Hook am Ende des Spiels auf den entscheidenden Kampf!

Gordman´s  Meinung

Insgesamt ist Hook ein sehr schönes Spiel geworden. Ich finde es leider zu kurz und zu einfach (bis auf wenige Stellen, die dann plötzlich sehr schwer sind). Doch die Story ist einfach schön umgesetzt und die Atmosphäre gelungen, außer die erwähnten Level-Hintergründe. Schade auch, dass man den Feinden meist mit einem hohen Sprung ausweichen kann, was in meinen Augen viel Action aus dem Spiel nimmt. Trotzdem macht es Spaß. Ich konnte keine Bugs oder ähnliche Fehler entdecken und das Spiel verläuft auch sehr flüssig. Definitiv eine Empfehlung für Master System-Anhänger, Piratenfreunde und Peter Pan-Fans.

Erhältlichkeit

Die ROM ist als Download im Internet zu finden. Mittlerweile lassen sich auch Cartmodds ausfindig machen.

Links


Eintrag auf SMS Power!: Hook



Picture Credits: ©SMS Power!

 


Datenschutzerklärung